Freitag, 2. Januar 2015

Was machen wir an Heiligabend bloß falsch?




Ich weiß nicht, was wir falsch machen.

Seit wir ein Kind haben, sind wir Heiligabend irgendwie immer am Ende unserer Kräfte.

Das erste Mal Weihnachten mit Greta ging so schief, dass wir am Abend ein heulendes, nicht zu beruhigendes Baby hatten und ein Fondue, das nahezu in Flammen aufging. Das zweite Mal wars schon ein bisschen besser, aber seit Lilli bei uns ist, haben wir den Dreh noch nicht richtig raus.

Schön wird es bei uns erst am 1. Weihnachtsfeiertag, wenn sich alle ein bisschen beruhigt haben.

Ehrlicher wäre es zu sagen, schön wird es erst am 1. Weihnachtsfeiertag, wenn ich mich ein bisschen beruhigt habe.

Ich habe so viele schöne Erinnerungen an Weihnachten als Kind, dass ich möchte, dass es bei uns genauso schön ist. Nein schöner noch.

Und das ist es nicht.

Und immer, wenn ich meiner Mutter später erzähle, wie furchtbar und schrecklich und unweihnachtlich ich mich gefühlt habe, sagt sie: "Alles ganz normal. War bei mir auch so. Früher."

Danke. Danke. Danke, liebe Mama.
Das ist tröstlich, auch wenn ich es ganz anders in Erinnerung habe.

Ich fand Weihnachten bei uns zu Hause früher wunderschön!
Das volle Programm. Kirche, Warten aufs Christkind, Märchenfilm im Fernsehen, mit meinem Bruder auf dem Balkon aufs Christkind warten und es doch nie ins Wohnzimmer fliegen sehen, dann Bescherung mit den tollsten und wunderschönsten Geschenken, und dann spielen und unterm Weihnachtsbaum liegen, Kerzenleuchten. Der ganze weihnachtliche Frohsinn. Bis mir die Augen zufielen.

Und später dann: Whiskey trinken mit meinen Brüdern, vorm Kamin. Auch schön!

Und jetzt mit zwei kleinen Kindern und einem ganz, ganz lieben Mann,.....

Irgendwie immer Streit und Stress und gar keine Weihnachtsromantik an Heiligabend.

Den Kirchgang zu viert haben wir dieses Jahr mal lieber gleich ausfallen lassen. Es war nämlich schrecklich letztes Jahr. Unruhiges Kleinkind, quengeliges Säugling.

Also bin ich dieses Jahr alleine in die Kirche gegangen. Und habe neidisch auf andere Mamas geguckt, die da mit ihren wunderhübsch gekleideten Kindern saßen. Die Kinder der anderen Mamas waren natürlich brav. Selbstverständlich haben sie nicht ständig an Mama und Papas Arm gezupft und gefragt: "Wann ist die Kirche endlich aus?". Und sie haben auch nicht versucht aus der Bank zu laufen oder auf und ab zu hüpfen oder wasauchimmer Lilli sonst noch so einfallen würde. Aufs Klo musste auch keiner.

Mmmpf!

Dann die Bescherung. Irgendwie hatte ich bei all dem ganzen Geschenkefürdieganzefamiliebesorgungswahn vergessen, dass Lillis Parkgarage aufgebaut werden muss und Gretas Puppenbett ebenfalls. Die Kinder packten also erwartungsfroh ihre Geschenke aus, um Kartons mit Bauteilen darin zu finden.

Also fing Herr Frey schnell an, die Geschenke aufzubauen, während ich das zum Glück vorgekochte Essen aufwärmte. Dann schnell essen, Lilli muss schließlich ins Bett, schnell spielen, Greta muss auch ins Bett und schnell noch ein bisschen Nesthäkchen gucken auf DVD, denn immerhin hat die ja das Christkind gebracht und Ausnahmen müssen auch sein.

Und dann ist es plötzlich 21 Uhr gewesen und ich so hundemüde, dass ein Glas Wein mir den Rest gab. Also eine Grundsatzdiskussion mit dem ganz, ganz lieben Mann.
Motto: "Warum ich immer alles, alles, alles machen muss." Der ganz, ganz lieber Mann sah das Ganze natürlich genauso. Nur andersherum. "Warum er immer alles, alles, alles machen muss."

Zum Glück wars am nächsten Tag alles besser. Nein, ab dem 25.12. wars bei uns sogar schön. Sehr schön sogar. Vor allem aber friedlich.

Und das lag an den Großeltern... und ein bisschen auch am Schnee!

2 Kommentare:

  1. Ganz lieben Dank für den Kommentar auf meinem Blog, darüber habe ich mich sehr gefreut. Die Anspannung an Weihnachten kenne ich auch. Bei mir fällt sie meistens in der Krippenfeier ab, wenn alles gut gegangen ist.
    Schön, dass ich dein Blog gefunden habe.
    LG, Micha

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  2. Liebe Micha,

    schön, dass du mich besucht hast :)

    Ganz liebe winterliche Grüße von Ane

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